KW 5: Vorurteile mit denen Autoren kämpfen

»Ach, du hast ein Buch veröffentlicht? Aber schon bei einem richtigen Verlag oder?«

Liebe Selfpublisher, ihr müsst jetzt stark sein, denn diesen Spruch habt ihr sicherlich so oder so ähnlich schon mal gehört. Und selbst wenn es nicht dieser Spruch war, dann ganz bestimmt ein anderer, bei dem ihr euch wirklich anstrengen musstet, dass euch die Gesichtszüge nicht entgleiten.

Denn die Wahrheit ist leider, dass man kaum um Vorurteile herum kommen wird, wenn man Freunden und Familie voller Stolz von seinem Buchprojekt erzählt. Da hilft dann meistens wirklich nur, stur lächeln und winken… oder?

Genau darum geht es diese Woche.

»Mit dem Schreiben kann man ja kein Geld verdienen.« 

Wir machen gleich weiter mit dem nächsten Vorurteil, vermutlich eines der häufigsten Vorurteile, denen man gerade als neuer Autor begegnet.

Für die meisten von uns ist Schreiben in erster Linie ein Hobby, häufig sogar ein sehr kostenintensives Hobby, wenn man sich z.B. dazu entscheidet, sein Buch im Selfpublishing zu verlegen. Da ist es doch normal, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man seine Investition wieder herausholen kann oder vielleicht sogar Gewinn mit seinem Buch erwirtschaften kann.

Aber das wird doch eh nichts, hört man dann meistens nur und das ist unfassbar schade! Natürlich gehört auch eine Portion Glück zum eigenen Bucherfolg dazu, doch gerade im Punkto Marketing hat man als Autor auch sehr viel in der eigenen Hand!

Ich habe das absolute Vorzeite-Vorurteil bereits zu Anfang geschrieben. Und wisst ihr, was das Spannende daran ist? Dabei handelt es sich nicht um die Art Vorurteil, bei der man sofort mit den Augen rollen und es als Unsinn abstempeln kann…

Genau das spiegelt sich auch in euren Reaktionen wider. Fakt ist, man kann mit dem Schreiben Geld verdienen, zur Wahrheit gehört aber auch, dass man dazu eine gute Portion Glück braucht, vielleicht sogar etwas mehr als bei anderen selbstständigen Tätigkeiten.

Also stimmt das Vorurteil nun oder eher nicht?

Natürlich verdient man Geld, wenn man veröffentlicht. Es kommt aber darauf an, wie ernst es einem ist und wie viel man verdienen will. Aber, eines ist sicher: Wenn man wirklich vom Schreiben leben will, dann findet man einen Weg!

»Autoren sind introvertierte Nerds, die nachts vor dem Computer sitzen und googeln, ob es möglich ist, eine Leiche in so kleine Teile zu schneiden, um sie im Abfluss herunterzuspülen.«

Na, waren das schon genug Vorurteile für euch? Da wir aber neben der ganzen Verzweiflung auch ein wenig Spaß haben wollen, habe ich daraus ein Bingo für euch gemacht.

Diese Woche haben wir gelernt, dass an manchen Vorurteilen über Autoren durchaus etwas Wahres dran sein kann. Wir haben uns mit einem sehr häufigen Vorurteil auseinandergesetzt, darüber diskutiert und vielleicht sogar Vorurteile gefunden, bei denen wir uns ertappt gefühlt haben, weil sie ja doch irgendwo stimmen.

Aber bei alledem sollte man nicht vergessen, dass auch bei dieser Thematik die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Natürlich steckt in einigen Vorurteilen mehr Wahrheit als in anderen. Aber trotzdem sollte man nicht alle Vorurteile glauben.

Gerade als neuer oder unerfahrener Autor kann es passieren, dass man in diese Falle tappt und ohne es böse zu meinen vielleicht sogar gewisse Vorurteile wie »SP Bücher sind schlechter als Verlagsbücher« selbst verbreitet. Und das schadet am Ende allen! Also seid vorsichtig bei dem, was ihr glaubt.